Erfolgreiches Training basiert auf Regelmäßigkeit, zielgerichteter Intensität und Fokussierung. Klingt einfach, ist es aber nicht. Es gibt unzählige Stolpersteine, die einen vom Weg abbringen.
Regelmäßigkeit: „Gestern hatte ich Schnupfen, vorgestern hatte meine Freundin Geburtstag und morgen Nachmittag muss ich für die Party einkaufen.“ „Ich war die ganze Woche auf Dienstreise. Wie soll ich da meinen Trainingsplan einhalten?“ „Ich habe heute keinen Bock!“
Intensität: Im Laufe der Zeit gewöhnt sich der Körper an die Trainingsbelastungen. Wenn Sie von Zeit zu Zeit nicht nachjustieren, also die Trainingsintensität erhöhen, treten Sie unterm Strich auf der Stelle oder fallen zurück. Die besten Fortschritte erreichen Sie mit einem klugen Trainingsplan. Trainieren ohne Ziel geht auch, klar. Aber würden Sie in München in den nächstbesten Zug steigen, der nach Irgendwo fährt, wenn Sie nach Frankfurt wollen?
Fokussierung: Wenn Sie Ihre Übungen einfach so herunterrattern, verschwenden Sie nur Ihre Zeit. Sie können jahrelang trainieren und nur millimeterweise vorankommen. Fokussierung bedeutet, sich geistig voll und ganz auf das einzulassen, was man gerade macht. Im Training heißt es, hoch konzentriert jede Übung jeden Tag ein Stückchen besser hinzukriegen. Fokussierung motiviert und vermeidet Verletzungen. Fokussierung ist der Turbo auf der Weg zum Erfolg.
Sie stehen auf Ihrer grünen Wiese, Ihrem frisch erworbenen Baugrundstück. Ihr Architekt eröffnet Ihnen, dass er Ihren Hausbau mit dem ersten Stock beginnen will. Was geht jetzt in Ihrem Kopf vor?
Was am Bau offensichtlich in die Irre führt, ist im Sport ganz normal. Da werden Anfänger, die mit Ach und Krach einen halben Liegestütz schaffen, dazu animiert, gleich mal mit zehn einzusteigen. („Einer geht noch, komm, streng dich mal ein bisschen an.“) Der Gruppendruck in Vereinen oder im Studio kann schon enorm sein.
Tun Sie sich das als Einsteiger nicht an. Seien Sie ehrlich zu sich. Wie ist mein Fitnesszustand? Wenn Ihre Anwort ist: „Von einem Klimmzug bin ich weiter entfernt als von der Internationalen Raumstation“, dann starten sie Ihr Programm eben mit null.
Ihr eigentlicher Kampf am Anfang liegt nicht daran, möglichst schwere Gewichte heben oder möglichst schnell und weit laufen zu können. Nein, Mühe kostet, sich Zeit aus dem Alltag herausschneiden. Und sich nicht von Leitbildern verführen lassen, die außerhalb Ihrer momentanen Leistungsfähigkeit liegen.
Beginnen Sie Ihr Haus mit dem Fundament, bevor Sie die Stockwerke darüber einziehen.
Vor allem am Anfang, wenn Sie noch nicht so gut einschätzen können, wie Ihr Körper auf sportliche Belastungen reagiert, und wenn die ersten Anfangserfolge kommen, steigt die Euphorie. Lassen Sie sich dann von niemanden und auch von sich selbst nicht dazu verleiten, sich zu überlasten. Eine Sehnenscheidenentzündung, ein Muskelfaserriss wirft sie um Monate zurück oder sogar völlig aus der Bahn. („Verdammtes Taekwondo, ich hör auf mit dem Quatsch!“). Bauen Sie sich langsam, kontinuierlich und hartnäckig auf. Denken Sie daran: Es ist besser, an fünf Tagen in der Woche vier Kilometer zu laufen als am Sonntag 20. Rom wurde über Jahrhunderte erbaut, aber 14 Tage reichten den Goten und den Vandalen, um die Stadt ausbluten zu lassen.
Verrücktheiten, Teil 2.
Was beim Hausbau auf Kopfschütteln stößt, soll beim Training funktionieren. „Ich bin wieder nicht zum Trainieren gekommen. Und letzte Woche leider auch nur ein einziges Mal.“ Ergebnisse sollen aber trotzdem da sein: Sixpack oder Halbmarathon oder Schwarzgurtprüfung. Fitness und Training funktionieren nur, wenn Sie in der vierten Dimension angekommen sind, der Zeit. Training braucht Zeit. Das ist ein bisschen wie Arbeiten. Sie sind regelmäßig wie ein Uhrwerk zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort und werden mit jedem Mal ein bisschen besser in dem, was Sie tun. Es gibt keine Abkürzungen durch die Zeit, genausowenig wie es Teleportation gibt.
„Beam me up, Scotty …“